Kaum hat das neue Jahr angefangen und schon dankbar?? Wofür denn? Es ist ja noch nichts geschehen; zumindest nichts Tolles, Spektakuläres.
Ja, das stimmt.
Die Sonne ist aufgegangen und ich habe sie nicht gesehen, weil es wieder einmal regnete. Meine Katzen hatten wie immer 24/7 Hunger und wollten gefüttert und gestreichelt werden. Meine Unterrichtsvorbereitung hat mich in meinem Arbeitszimmer verweilen lassen und ich habe ein paar schöne Ideen entwickelt. Mein Sport führte mich einmal nach draußen, da war es windig und kalt, einmal ins Studio, da war es zu warm und voll. Meine Freunde haben hin und wieder von sich hören lassen oder ich von mir. Ein paar wildfremde Menschen haben mir beim Neujahrsspaziergang einen guten Morgen und „Frohes Neues“ gewünscht. Mein Gang ins Bauzentrum im Nachbarort scheiterte an „Betriebsurlaub“ und mein Einkauf führte mich deshalb zum Markt, wo ich eine alte Bekannte nach bestimmt 3 Jahren zufällig traf und mit einer gefüllten Einkaufstüte mit Leckereien vom Feinkoststand nach Hause zurückkehrte. Meine Wäsche ist gewaschen und in den Schrank geräumt. Das Internet lieferte ein leckeres Rezept für Rote Bete. Mein Schweigen mit mir hat mich manchmal genervt, manchmal hat es gut getan. Mein Hinblicken auf die nächsten Gottesdienste hat Raum und Zeit gebraucht. Manche Ideen habe ich verworfen, manche arbeiten noch in mir und wollen reifen. Ich habe Flöte geübt und Spaß dabei gehabt. Meine Katzen hatten weniger Spaß an meinem Üben. 🙂
Es ist nichts Tolles, nichts Spektakuläres passiert. Und doch einiges, das ich bemerken konnte,
„Bemerkenswertes“ also.
Welche Kleinigkeit haben Sie und auch Du, liebes Kind, in diesen ersten Tagen des neuen Jahres bemerkt?
Wer mag, kann sich ein leeres Schraubglas nehmen und jeden Tag einen kleinen Zettel hineintun, auf dem eine Kleinigkeit steht oder gemalt ist, die an diesem Tag bemerkt wurde.
Am Ende des Jahres könnte sich so eine Fülle an Erlebnissen angesammelt haben.
Dass wir so vieles erleben können, dafür können wir heute schon (und jeden Tag neu) dankbar sein.
Für die Schulseelsorge
Esther Rinck