Warten, immer dieses Warten …

Wir warten sehr oft in unserem Leben: Darauf, dass es an der Kasse endlich weiter geht, darauf, dass der Bus kommt, darauf, dass die Schule aus ist…

Manchmal ist Warten ein ödes Vor-sich-hin-glotzen.

Dieses Warten meine ich heute nicht.

Ich meine heute das Warten auf den besten Freund oder die beste Freundin, das Stehen am Fenster und voller Erwartung Ausschau halten.

Dieses Warten kann und sollte der Advent ermöglichen.

Dafür brauche ich aber doch Zeit zum Stehenbleiben, Zeit zum Ausschau halten, Zeit zum Suchen! Hab ich nicht?! Doch, habe ich:

Beim Warten an der Kasse oder beim Warten auf die Schulklingel. Genau da habe ich Zeit und kann mich umschauen und er-warten.

Gönne ich mir heute und vielleicht auch an anderen Tagen die Zeit zu sehen, wo mir Gott in meinem Tag schon begegnet:

Wo sehe ich ein Stückchen Himmelreich in dieser Welt, die so gar nicht damit zu glänzen scheint?

Wo treffe ich Menschen, in denen ich Jesus sehen kann?

Wo finde ich die tiefste Nacht und den hellsten Stern und damit Bethlehem?

Wo finde ich mich selbst wieder in dieser Zeit?

Was erwarte ich von mir?

Wo bin ich bereit, so wie Maria meine alten Pfade zu verlassen und mich neu zu entdecken?…

Und dann kann ich vielleicht auch fragen:

Welchen Wunsch habe ich an Jesus, an dieses Kind in der Krippe?

Was benötige ich am Dringendsten, um hoffnungsvoll, erwartungsvoll weiter in meinem Leben zu gehen?

Ich wünsche uns allen ein erwartungsfrohes und hoffnungsvolles Warten in dieser Advents-Wartezeit, die, so glaube ich, immer wieder in unserem Leben ihren Platz hat, ganz gleich ob es nun Dezember ist oder nicht..

Für euch liebe Kinder habe ich ein Bild ausgesucht, das euch vielleicht ein wenig die Ungeduld vergessen lässt.

Für die Schulseelsorge

Esther Rinck